MITZI AND FRIENDS WOMEN'S CYCLING CLUB
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MITZI-Racing: Vienna Rad Cross + Kaiserwald

24/10/2016

 
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(c) Clara Fall
Rennberichte von Stefanie

Was für ein aufregendes und verrücktes CX-Wochenende!

SAMSTAG: Vienna Rad Cross // Wien
SONNTAG: CX-Cup, Kaiserwald // St. Pölten 
SAMSTAG – Vienna Rad Cross, Rad Race // Wien
 
Vergangenes Wochenende fand die Wiener Fahrradschau statt. Am Samstag gab es das Highlight schlechthin: das Vienna Rad Cross – ein Cyclocross-(Team-)Event der besonderen Sorte, und eigentlich auch ein Pflichttermin für querfeldein-narrische Menschen wie mich. Uneigentlich aber dann doch, war für Sonntag die Teilnahme am CX-Rennen in St. Pölten geplant... Da aber durch diverse Absagen Querfeldein-Rennen in Österreich sehr rar sind, muss man das fahren, was geboten wird! Noch dazu gab es ein eigenes Rennen „women only“ - ebenfalls eine Rarität und somit wiederum Pflichttermin. Nachdem mit meinem Team-Buddy Sonja noch wichtige Details geklärt wurden, also die Verkleidung, stand einer spontanen Teilnahme nix mehr im Weg.
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(c) Bengt Stiller


Bereits am frühen Vormittag waren wir am Gelände und haben uns die Fahrradschau angeschaut. Die Zeit ist recht rasch vergangen und um 16.00 Uhr stand noch der CX-Workshop mit Brigitte von #fasther am Plan. Gemeinsam besichtigten wir das Gelände und da wurde schon mal klar: Ponyhof ist das keiner. Der Kurs war mit unter 1km definitiv nicht der längste, dafür auch nicht der einfachste Kurs. Auf ungefähr 800m reihte sich ein Schmankerl nach dem anderen: 2 Aufleger, 1 Kicker, sämtliche Hindernisse in Form von tatsächlichen Stufen, verschiedenste Stufen aus Paletten, Stufen aus irgendwelchen Metallkonstruktionen, etliche unterschiedliche Baumstämme, eine sehr enge Schnecke, sowie eine Sand- und Schotterpassage. Ach ja, und ein paar enge Kurven, und ein bissi Gatsch gab es auch. Wie gesagt – auf gerade mal 800 Metern! Dass dieser Kurs viele Defekte bescheren würde, war von vornherein klar, und so war es dann auch. In allen 4 Rennen (Quali Männer/Frauen/Mixed/Männer) gab es einen Patschen nach dem anderen. Die Dunkelheit machte es nicht gerade besser und war eine zusätzliche Challenge!
 
Gefahren wurden in Summe 14 (Staffel-)Runden, 7 pro Fahrerin. Aufgrund der geringen Anzahl an Teams (5) sind wir um 20.45 Uhr gleich ins Finale gestartet. Das Rennen der Frauen hätte spannender nicht sein können. Bis zuletzt war unklar, wie die Reihung der Teams am Ende sein würde. In meiner letzten Runde hatte ich auch einen Durchschlag im Hinterreifen und musste die Hälfte der Strecke laufend zurücklegen. Es hat sich ausgezahlt! Alle haben vollen Einsatz bei diesem kräftezehrenden Rennen gezeigt, und am Schluss war die Reihung ähnlich wie nach der ersten Runde: Vienna Bears (Brigitte Stocker & Mona Nad), Marion Dzwinik & Samantha Moreno, MITZI and FRIENDS (Sonja Leitner & Stefanie Wacht).

O-Ton Sonja: "Finished my first Cyclocross race yesterday, and made 3rd place!! Superstoked, so many great moments, and what doesn't kill you makes you stronger!! Thanks Stefanie Wacht for convincing me!" 

​Auf Instagram gibt es auch ein -> Video 

Was für ein Abend! Die Atmosphäre war sensationell, die vielen Zuseher haben uns angefeuert, als gäb’s kein morgen, die Musik hammermäßig – und somit eines der besten Rennen an denen ich bisher teilgenommen habe! Die Siegerehrung fand ca. um 23.45 Uhr statt, um 1 Uhr Früh war auch ich dann im Bett und habe von Anlegern und Schotter geträumt.

SONNTAG – CX-Rennen Kaiserwald // St. Pölten
 
Nächster Tag, nächstes Rennen. 6.30 Uhr Tagwache. Am liebsten hätte ich mich wieder umgedreht und meine Anmeldung zum Rennen ignoriert. Hätte, Hätte, Fahrradkette.

Das Rennen vom Vortag, äh, von der Nacht davor, noch in den Knochen, habe ich mich doch irgendwie aus dem wohlig warmen Bett gezwungen.
Sachen zusammenpacken, Schlauch wechseln, Frühstücken, Fahren.
Das mit dem Frühstücken hat leider nicht geklappt - ich habe kaum einen Bissen runtergebracht. Die Tatsache, dass ich auch tags davor eigentlich nur Schrott gegessen und wenig geschlafen habe, versprach jetzt schon ein anstrengendes Rennen. Die Streckenbesichtigung des Fixpunkts im CX-Cup machte es nicht gerade besser: nebelfeuchtes Wetter (juhu, endlich Crosser-Wetter!!!) hat die Strecke durch den Kaiserwald schön schmierig werden lassen. Der Kurs bestand gefühlt nur aus Gatsch, Schotter und Stufen – kurz, ein sehr kräfteraubender und technischer Kurs. Meine Devise: heil durchkommen. Überraschenderweise kam dann doch alles anders. Die Asphaltstraße bergauf habe ich mir noch gedacht... ‚Warum noch mal fahre ich da jetzt mit?’ Bis ich feststellte, dass ich recht gut dranbleiben konnte.

Gleich in der ersten Runde beflügelte mich ein „Achtung, links“. Diesmal war nicht ich diejenige, die auf die Seite gefahren ist, sondern diejenige, die überholte! Und zwar Fahrer Nr. 47. Von Runde zu Runde habe ich mich mit ihm gematched - und das spornte mich tatsächlich an. Die meiste Zeit war ich vorne, die Stiegen haben mich allerdings jedes mal sehr viel Kraft gekostet und das war dann auch unser „Schnittpunkt“ – oben angekommen hatte mich Nr. 47 meistens nach ein paar Metern eingeholt. Spätestens bei den technischen Passagen (Gatsch und Schotter) war ich wieder vorne und hatte einen deutlichen Vorsprung. Leider musste ich am Ende ein wenig rausnehmen als die Elite vorbeigerauscht ist und dann hat mir die Kraft gefehlt, den Abstand zu Nr. 47 wieder zuzufahren. Trotzdem ein geiles Rennen! 
 
[Zahl teilnehmender Frauen: 5/ Platz 4]
 
Das Vienna Rad Cross mag vielleicht kein klassisches Querfeldeinrennen gewesen sein, dennoch können sich hier sämtliche Veranstalter von Querfeldeinrennen in Österreich eine Scheibe abschneiden, gerade wenn es um das Thema „Frauen“ geht: Es gab ein eigenes Rennen für Frauen und eine Siegerehrung.
 
In dem von mir verfassten Artikel im Querfeldeinmagazin schreibe ich davon, dass es notwendig ist, bei Rennen eine „frauenfreundliche Atmosphäre“ zu schaffen, um mehr Frauen zum Querfeldeinsport zu motivieren. Das Rennen in St. Pölten war als Trainingsrennen deklariert, und die Platzierungen wurden entsprechend der Zielankunft gewertet, nicht nach Kategorien. Es gab eine Siegerehrung der ersten sechs Fahrer, die wahrscheinlich auch ein kleines Preisgeld erhalten haben.
 
Traurig und bezeichnend ist, dass die fünf Frauen, die am Start waren, nicht einmal erwähnt wurden. Da hilft es leider nix, wenn Frauen in der Ergebnisliste rosa markiert werden. Leute, das reicht einfach nicht! Es ist kein Aufwand, vor oder nach der Ehrung der ersten sechs männlichen Fahrer, auch den Frauen die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Eine Angelegenheit von wenigen Minuten. Da geht es noch nicht einmal um Preisgelder oder Pokale. Da geht es schlichtweg um die Anerkennung der Leistung von Frauen in einem Wettkampf – Trainingsrennen hin oder her. Wir sind das selbe Rennen gefahren, haben alles gegeben und verdienen es, honoriert zu werden! Und DAS liegt im Ermessen des Veranstalters! Es ist an der Zeit, hier etwas zu unternehmen, und die Veranstalter darauf aufmerksam zu machen, dass es nicht in Ordnung ist, uns Frauen zu ignorieren! *
 
* Einige Veranstalter sind erfreulicherweise sehr bemüht, uns Frauen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – das möchte ich an dieser Stelle erwähnen.
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