MITZI AND FRIENDS WOMEN'S CYCLING CLUB
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MITZI-Racing: Kirschblüten-Debüt

20/4/2016

 
Bild
(c) Nora
Vergangenen Sonntag fand das berühmt-berüchtigte Kirschblütenrennen in Wels zum 55. mal statt. Zum ersten Mal dabei waren Mariella und Nora. Sie haben sich dem Frauen-Elite-Feld gestellt. Was sie dabei erlebt haben, erfahren wir in ihrem Rennbericht!
Bild (c) Michael Kröll
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Rennbericht von Mariella
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Kleine Vorgeschichte
Das neu gegründete MITZI and FRIENDS Women's Cycling Team hat Hobbystatus, doch in Österreich fahren die meisten Frauen mit der Elite-Lizenz. Wir wollen auch hier den kleinen Unterschied machen und haben uns eine "Master I"-Lizenz ausstellen lassen.
Für die Hobby-Rennsportveranstaltungen, die wir uns ausgesucht haben, hätten wir eine Lizenz nicht unbedingt gebraucht.

Folgenschwere Entscheidung
Beim Bikefestival am Rathausplatz haben wir (= Steffi, Nora und ich) darüber diskutiert, ob wir beim Kirschblütenrennen starten sollen oder nicht (da kann man nur mit Lizenz starten, und die Frauen die an den Start gehen, sind fast ausschließlich Elitefahrerinnen). Wir haben uns die Ausschreibung angeschaut und festgestellt, dass den Frauen eine um 100 km (sic!) kürzere Rennstrecke zugemutet wird als den Männern. Wir sprachen scherzhaft von einer Gleichstellung mit dem Paracycling. Ich musste so viel lachen, dass mir die Tränen kamen. Wir beschlossen, dass 70 km eh dem „normalen Trainingsumfang“ entsprechen, wie z.B. dem VICC-Loop, und den können wir locker fahren. Nach einigem Hin und Her haben wir uns schließlich wirklich angemeldet.

Dann blieb noch die Frage der Anreise und Übernachtung. Wir konnten zum Glück bei meiner Schwester in Enns unterkommen, wodurch sich die Anfahrt zum Start in Wels erheblich verkürzte.

Unsere Nervosität war fast grenzenlos. Wir befürchteten schlechtes Wetter, Stürze, Defekte, den Abriss vom Feld (besonders bei den Anstiegen), kurvenreiche und steile Abfahrten (die bei Nässe natürlich Harakiri pur sind), und dass unsere konditionelle Form den Anforderungen des Rennens einfach nicht entsprach.

Racing Day
Der von vielen vorhergesehene Regen („Bei der Kirschblüte ist immer Schlechtwetter!!!“) wurde vom ZAMG nicht bestätigt und blieb tatsächlich aus. Glücklicherweise konnten wir vom bereits erfahrenen Elitefahrer Lukas D. noch Infos zum Streckenprofil abfragen und die Betreuer seines Teams standen auch uns zur Seite. Wir mussten daher wir nur eine Trinkflasche aufs Radl packen und konnten uns die andere auf der Strecke abholen. Das Wetter war wie geschaffen für ein Radrennen, doch die Nervosität hielt bis zum Start an. Meine Schwester kam auch noch zum Anfeuern, eine willkommene Überraschung!
Als wir mit unserer kleinen Aufwärmrunde fertig waren, standen sowohl die Frauen als auch die Junioren bereits in der Startaufstellung. Wir stellten uns in die hinterste Reihe, um bloß nicht aufzufallen. Die Konkurrenz war beeindruckend durchtrainiert und auch mit erstklassigem Material ausgestattet. Als das Feld losrollte, waren wir vom gemütlichen Tempo überrascht. Nora fragte mich sinngemäß, ob das wirklich schon das Renntempo sei... da kam schon die erste Kurve, ab der es „hinaufschmierte“. Von da weg wurde das Tempo deutlich verschärft.

Irgendwann verlor ich die anderen aus den Augen, fuhr aber in zügigem Tempo weiter, und sah Streckenposten, an denen ich nichts ahnend vorbeifuhr. An der nächsten Kreuzung wurde ich angehalten und sah, wie mir das Elitefeld der Herren entgegenkam, allen voran Lukas, der vornewegfuhr und mir fröhlich zuwinkte ☺
Der Streckenposten teilte mir mit, dass ich eine Abzweigung verpasst hatte und schickte mich zurück ins Rennen. Ab da begann ich, das Rennen zu genießen. Ich schaute mir die Gegend an - es ist eine wirklich coole Strecke und man fährt durch eine schöne Landschaft mit Bergpanorama.

Ich kann nur jeder mehr oder weniger ambitionierten Rennradfahrerin ans Herz legen, hier mitzufahren. Je mehr Frauen unterschiedlicher Stärke starten, desto mehr Gruppen gibt es im Rennen, und dann macht es bestimmt noch mehr Spaß!

Eure Mariella

PS: Entgegen meiner ursprünglichen Befürchtung wird niemand ausgelacht, im Gegenteil, jede wird angefeuert! Das bekräftigt mich noch mehr, weitere Rennen zu bestreiten!

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Rennbericht von Nora
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​Auch für Racing-Newbies war das traditionelle Kirschblütenrennen in Wels für lizensierte Radlerinnen wie uns MITZIs einfach unumgänglich. Nach dem letztwöchigen Einstand im Teambewerb (Fliegerhorst) galt es also, die Kalenderwoche 2016/15 im Einzelbewerb bravourös abzuschließen. Dank Mariellas Beziehungen nach Oberösterreich, wurden wir sowohl im Vorfeld super untergebracht (nämlich in Enns bei der lieben Raphaela und ihrem Freund – vielen Dank an dieser Stelle) als auch während des Rennens von Lukas Dünsers Papa wunderbar mitversorgt (Merci!).
 
Während Mariella bei der morgendlichen Anfahrt zum glamourösen Interspar-Parkplatz (aka „Startgelände“) total stressresistent noch die allgemeinen Karaokekünste im Auto verbessert hat, ist mir schon sprichwörtlich „der Reis gegangen“. Ich will nicht ins Detail gehen, aber wenn man schon beim Warmfahren mit nur einem eingeklickten Fuß IM STEHEN wie ein Käfer umkippt, deutet das wohl auf eine leichte nervliche Überreizung hin.
 
Das Rennen selbst war sehr professionell aufgezogen – kein Wunder, kämpften doch sämtliche Eliteteams aus dem In- und Ausland neben dem U23-Nachwuchs, Mädels, Frauen und Amateuren um eine gute Platzierung bei einem der wichtigsten Rennen der Saison. Unser Start gemeinsam mit den Elitefrauen war natürlich auch spannend. Im Gegensatz zu den Männern durften wir neutralisiert lossprinten, aber bereits bei Kilometer 4 war klar: fürs Feld reicht es bei uns (leider noch) nicht! Trotzdem haben wir tapfer gekämpft und unsere beiden Runden à 35 km mit ca. 850 Höhenmetern gedreht. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn die Strecke ist wirklich wunderschön ohne schlimme Rampen aber dafür sehr abwechslungsreich mit geschwungenen Hügeln, sanften Anstiegen, einer Bergwertung und genügend Möglichkeiten, sich in der Ebene bolzend zu beweisen.
 
Auch der Wettergott war uns entgegen düsterer Prognosen gewogen und so war zwar Mariella durch extra Kurventraining vorab für das Schlimmste gewappnet, musste aber ihre Expertise vorerst nicht zu 100% ausspielen. Erwähnt sei noch für all jene, die sich nächstes Jahr an die „Kirschblüte“ heranwagen möchten, eine gemeine Haarnadelkurve bei Kilometer 18 – üben üben üben!
 
Pro-Tipp: 2 Trinkflaschen sind auch bei der kürzeren 70km-Distanz der Frauen unumgänglich und mein, in weiser Voraussicht bereits verpackungsbefreiter (erspart sturzanfälliges Herumnesteln am Trikot), Riegel war nach der ersten Runde dringend nötig.
 
Da man bekanntlich nicht nur während des Rennens Erfahrung sammelt, sei noch erwähnt: Das Schlichten von Fahrrädern im Kofferraum eines Skoda Fabia ersetzt locker einen mit Tetris verbrachten PC-Nachmittag und ist viel effektiver weil sinnstiftender (aktueller Rekord: 4 Räder + Equipment haben locker Platz).
 
Das wars wieder mal von der Racing-Front. Nächste Woche versuche ich mich dann im Burgenland am Vulkanradmarathon. Wieder gilt: Überleben ist alles!

​#beatthebesenwagerl


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