MITZI AND FRIENDS WOMEN'S CYCLING CLUB
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Rennbericht: Velo/Run

27/9/2018

 
Von Leoni Breth

Prolog
Was wäre ein Rennen ohne Vorbereitung, und was wäre ein Rennbericht ohne auch über die Streckenbesichtigung zu berichten? Eine langweilige, bilderlose Angelegenheit, denn während des Rennens ergibt es sich eher nicht, dass man die Landschaft genießt, kurz anhält für ein Gruppenfoto oder während der Fahrt das Smartphone aus dem Trikot zieht, um ein paar Selfies zu machen...​
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​Neben dem Training auf der Straße und im Fitnessstudio gehört die Streckenbesichtigung auf jeden Fall zu einer guten Rennvorbereitung dazu, vor allem wenn man wie ich eher ein vorsichtiger Mensch ist, der gerne weiß, was auf einen zukommt. Die Eckdaten der Strecke sind ja allgemein bekannt, aber wie fühlen sich die Anstiege tatsächlich in den Beinen an? Wo kommen die Abzweigungen und wie muss man sich seine Kräfte einteilen? Also habe ich auf Facebook eine Besichtigung ausgeschrieben und bin eines Morgens im August um 9 Uhr in Baden mit einer mir unbekannten Gruppe (bis auf meine Teamkollegin Eva von MITZI and FRIENDS) in die Hügel des südlichen Wienerwald gestartet.
Die Gruppe hat sofort harmoniert, sowohl auf der menschlichen als auch auf der sportlichen Ebene. So ließ sich das herrliche Wetter und die wunderschöne Landschaft entsprechend genießen, die Strecke hat einfach alles - sich sanft durch die Täler hinauf schlängelnde Straßen, kurze knackige Anstiege und rasante Abfahrten. Dazu hat man teilweise das Gefühl, man wäre kurz einmal auf einer Alm in der Steiermark - und das 30 Minuten Zugfahrt entfernt von der Wiener Stadtgrenze! St. Corona, Hafnerberg, Schwarzensee - ich kannte die Herausforderungen jetzt beim Namen, die mich am 16. September beim Velo/Run erwarten würden.
Der Renntag
Und dann war es soweit. Der Velo/Run war nicht mein erstes Rennen, den Stress in der Früh vor dem Start mit der Chipmontage habe ich mir dieses Mal erspart und das Startersackerl bereits am Vortag geholt. Das frühe Aufstehen ist für mich Stress genug. Und dann muss man auch noch essen, schließlich ist so ein Rennen kein Coffee-Ride. Eingedeckt mit Frühstück bin ich am Handelskai in Wien in den Zug nach Baden eingestiegen. Dort füllte sich das Fahrradabteil nach und nach mit mehreren Rennteilnehmern und ich nutzte die Zeit, um in Ruhe zu frühstücken. Um halb neun hatte ich mich mit meinen Teamkolleginnen beim Start verabredet, wir traten zu viert als reines Frauenteam für den MITZI and FRIENDS Women’s Cycling Club an. Mit mir am Start - Brigitte Samuiloff, Maria Mechtler und Aysegül Engin. 
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Ein schnelles Gruppenfoto und dann mussten wir auch schon schauen, dass wir schnell in den Startbereich kommen. Eigentlich waren wir viel zu spät dran, wir mussten uns relativ weit hinten einordnen. Der Start verlief relativ gemächlich, mir ging es sogar zu gemächlich, also setze ich an, um nach vorne zu kommen. Maria tat es mich gleich und wir stiegen in die Pedale, um uns einer schnellen Gruppe anzuschließen. Zum Glück haben wir von dem Sturz zu Beginn des Rennens nichts mitbekommen, wir haben erst nachher davon erfahren. Im Helenental ging es dahin, Maria und ich blieben eine Zeit lang in denselben Gruppen, aber ich merkte irgendwie, dass meine Beine an diesem Tag nicht so wollten. Mir war klar, dass ich ein bisschen Zeit brauchte, um mich warm zu fahren, aber irgendwie wollte an diesem Tag das Rennadrenalin nicht so richtig einschießen. Ich musste bei dem ersten schleppenden Anstieg das Tempo rausnehmen und dachte schon daran, umzudrehen. Schließlich wusste ich, was da noch vor mir lag. Maria und Brigitte zogen vorbei, bei ihnen schien es richtig gut zu laufen. Dann dachte ich an die Teamwertung. Drei von uns mussten das Rennen beenden, damit wir als Team gewertet würden. Daher habe ich den Gedanken ans Aufgeben beiseite geschoben und beschloss, das Rennen durchzufahren, auch wenn mir zu diesem Zeitpunkt richtig schlecht war und meine Beine sich nach 25 km schon wie Blei anfühlten.
Also weiter, kurz erholen auf der Abfahrt, dann von Laaben aus in den nächsten längeren Anstieg, der zum Schluss hin immer steiler wird, bis dann mein persönliches Highlight der Strecke wartete - die Abfahrt Richtung St. Corona, wo es den steilsten Anstieg zu bewältigen gibt. Hier war ich ziemlich alleine unterwegs, am Anstieg habe ich auch wieder Plätze gutgemacht, aber ein Tag für persönliche Rekorde war es trotz der Rennsituation keiner. Größere Gruppen waren auch keine mehr zu finden, aber mit einem Herrn habe ich mich bis zum Hafnerberg immer wieder mal abgewechselt. Im Vergleich zu St. Corona und Schwarzensee ist der Hafnerberg kaum furchteinflößend, aber auch dieser Berg will bezwungen werden. Einen Motivationsschub gaben die Anfeuerungsrufe der wartenden Menschen in ihren Autos, die von der Polizei angehalten wurden, damit wir ungehindert in den Anstieg einfahren konnten.
Oben angekommen am Hafnerberg fühlte ich mich zum ersten Mal halbwegs wohl auf dem Fahrrad. Vielleicht begann das Bergauf-Adrenalin in Kombination mit der anstehenden Abfahrt zu wirken. Weiter zur letzten Challenge in Schwarzensee, wieder hauptsächlich alleine. Auch hier waren keine Rekorde möglich, aber in Anbetracht dessen, dass ich bei km 25 aufgeben wollte und jetzt den letzten Anstieg hinter mir hatte, war ich doch stolz zu sehen, dass ich ins Ziel kommen würde. In Schwarzensee lag Freud und Leid sehr nah beisammen. Um mich herum mussten Leute an der steilen Rampe vom Rad steigen oder wegen eines Krampfes stehenbleiben. Ich versuchte noch einmal alles aus meinen bleiernen Beinen herauszuholen. Und stellte oben beim Blick auf die Zeit fest, dass ich wohl unterhalb meiner angepeilten 3 Stunden 30 Minuten wieder im Ziel sein würde!
Zurück durch das Helenental konnte ich noch einmal den Windschatten einer kleineren Gruppe nutzen, die mich schließlich mit einem 40er Schnitt auf den letzten Kilometern ins Ziel brachte. In 3 Stunden und 5 Minuten hatte ich den Velo/Run bewältigt. Das bedeutete für das Team Mitzi and Friends Platz 2 in der Teamwertung der Damen! Da Aysegül das Rennen hatte aufgeben müssen, war es entscheidend für den zweiten Platz, dass ich durchgehalten hatte. Die Qual hatte also einen Sinn gehabt.

Brigitte und Maria hatten es sogar beide auf’s Podest geschafft! Brigitte wurde Zweite in der Kategorie W50 und Maria Dritte in der Kategorie W30, in der ich es immerhin auf den siebenten Platz geschafft hatte. Brigitte hatte zum Glück ein Vereins-Laufshirt dabei, damit  zumindestens sie und Maria auf den Siegerehrungsfotos am Podest als Mitzis erkennbar waren. Der momentane Trikotengpass im Verein und der am selben Wochenende stattfindende King of the Lake am Attersee hatten es nicht zugelassen, dass auch die Velo/Run-Teilnehmerinnen in entsprechender “Mitzi-Montur” unterwegs waren. Aber so erfolgreich wie wir waren, wird es wohl ein nächstes Mal geben! Velo/Run, wir sehen uns wieder in 2019!

Wir bedanken uns für die gesponserten Startplätze bei den Organisatoren des Velo/Run. Ein besonderes Dankeschön auch an die vielen Ordner und Polizisten, die uns einen völlig reibungslosen und unfallfreien Ablauf des Rennens ermöglicht haben, und an die Zuschauer, deren Anfeuerungsrufe ein Rennen jedes Mal zu einem besonderen Erlebnis machen!​
Andy, ebenso Mitglied im Verein und der Boy von geradeaus.at, ist auch am Start gestanden. Wie er das Rennen erlebt hat, könnt ihr hier nachlesen. 

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